Jaipur – Was für eine kleine Welt!
- Restlesstraveller
- 2. März 2018
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 3. März 2018

Heute habe ich mich mit einer jungen Frau getroffen, die aus dem gleichen Wohnkanton stammt wie ich. Im Kanton Glarus, da wo ich geboren wurde, leben insgesamt etwas mehr als 40 000 Menschen. Mit 500 dieser Einwohner habe ich die kantonale Gymnasialschule besucht. Ich wage zu behaupten, 95% dieser Menschen mit Namen oder zumindest vom Sehen her zu kennen. Auch Jahre später noch. Sie, wie sich herausstellte, gehörte nicht dazu. Sie zählte zu den 5%, die ich weder gekannt noch bewusst wahrgenommen zu haben schien. Aber fangen wir von vorne an.
Ich traf ihre Mutter vor einigen Wochen abends bei einer kulturellen Veranstaltung in Glarus. Während des Aperos kamen wir ins Gespräch, und bemerkten, dass wir beide im Februar eine Reise nach Indien geplant hatten. Wie es der Zufall wollte erfuhr ich, dass ihre Tochter bereits seit Kurzem in Indien lebte, und wie sich herausstellte, wohnte sie genau an dem Ort, wo ich meine Gruppenreise beenden und ab da auf mich alleine gestellt sein würde: Jaipur. Für den Notfall gab sie mir ihre Kontaktdaten durch, und auf ihr Anraten hin meldete ich mich bei ihrer Tochter. Sie gab mir nützliche Tipps und wir verabredeten uns für einen netten Kaffeklatsch und Tratsch in der Pink City. Nachdem meine Gruppenmitglieder mich am Morgen des 22. Februars früh um fünf Uhr alleine vor dem Hotel zurück liessen, und ich den in der Ferne verschwindenden Tuk Tuks noch lange nach winkte, holte sie mich einige Stunden später in einem Uber ab. Gemeinsam fuhren wir in ein wunderschönes, altes Kaffee einer edlen, italienischen Restaurantkette. Wir nahmen in einem idyllischen, ruhigen Innenhof Platz, und während wir unsere Smoothies, Shakes und Kaffees schlürften, stolzierte ein Pfau übers Dach und entzückte uns mit seiner leuchtenden Federpracht.

Da haben wir bemerkt, dass wir zwar zur gleichen Zeit dasselbe Schulhaus besucht haben, dass ich ihre Freunde kenne, wir aber immer irgendwie aneinander vorbei gelebt haben. Ich war damals ein Rockergirl, sie ein Hip Hop Chick, ich ein Clubgänger und sie ein Barabhänger, ich vom Vorderland, sie vom Hinterland… Und obwohl sich in diesem Kanton ziemlich alle irgendwie irgendwodurch kannten, hatte ich sie nicht, und sie mich nicht gekannt. Bis jetzt, bis heute. In Indien, einem Land mit 1,3 Milliarden Einwohnern, haben wir uns getroffen und kennen gelernt. Und einmal mehr zeigte sich so für mich, wie klein doch diese Welt ist!
Nachfolgend noch ein paar Eindrücke aus Jaipur:



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